raumlink Logo
Symbolische Illustration für Gendergerechte Stadtplanung

Gendergerechte Stadtplanung.

Die Forderung nach mehr Diversität wird derzeit in vielen gesellschaftlichen Bereichen gestellt, und immer mehr wird dabei auch die Planung angesprochen. Worum geht es dabei?

Zunächst geht es einmal darum, die unterschiedlichen Raumansprüche und -bedürfnisse von Menschen in ihren unterschiedlichen sozialen Rollen, Lebensentwürfen und Lebenslagen zu erkennen. Nach wie vor gibt es viele Ungleichheiten in der Raumnutzung, sei es aufgrund des Geschlechts, des Alters, der sozialer Lage oder der Herkunft, weil Menschen Care-Tätigkeiten nachgehen müssen, weil sie weniger mobil sind als andere oder weniger finanzielle Ressourcen zur Verfügung haben. Diese Ungleichheiten werden heute noch viel zu wenig wahrgenommen und zu wenig in der Planung berücksichtigt.

Ein zweites Thema, welches mit dem gendersensiblen Planen oftmals einhergeht, ist die Sicherheit: Wie kann man Städte sicherer machen? Wie kann man Angsträume vermeiden? Wie können Schulwege sicher werden und wie kann insgesamt der Straßenraum verbessert werden, insbesondere für Fussgängerinnen und insbesondere in der Nacht?

Und ein drittes, wichtiges Thema, das beim gendersensiblen Planen einen grossen Stellenwert hat, ist die Mitwirkung. Die Planungsforschung zeigt deutlich: Bisher wurden Städte primär von Männern für ihre Bedürfnisse geplant und gebaut. Auch besetzen sie nach wie vor die entscheidenden Positionen in der Planung, in Gremien der Raumentwicklung sowie in der Planungspolitik. Hier setzt gendergerechte Planung an und fragt: Wer plant heute unsere Städte? Und wie kann die Alltagstauglichkeit, um die es letztlich geht, mehr in den Planungsprozessen berücksichtigt werden?

Stadtspaziergang durch Bregenz mit der "Gender-Brille"

Veranstaltungsreihe


Diesen Themen widmet sich die Veranstaltungsreihe «Stadt für Frauen – Stadt für Viele?» der Stadt Bregenz. Am Freitag, dem 03.12.21, fand dazu eine Zoom-Veranstaltung statt, die Eva moderiert hat. Im März 2022 führte sie zu diesem Thema auch einen Stadtspaziergang durch.

Die Veranstaltung zeigte mögliche Wege hin zu einer Stadt für Frauen bzw. für Viele auf. Was auch deutlich wurde: Ungleichheiten wie der viel höhere Anteil an Altersarmut bei Frauen, der Gender Pay Gap, die ungleiche Verteilung von Care-Tätigkeiten lassen sich nicht auf der Ebene der gebauten Stadt lösen. Aber bei all den diskutierten Maßnahmen geht es letztlich darum, die vielfältigen Lebensrealitäten von Menschen im Allgemeinen zu erkennen und die Städte Schritt für Schritt alltagstauglicher und damit auch gendergerechter zu machen.

Die weibliche Stadt?


Sind Städte nur für erwerbstätige Männer geplant, die zwischen Arbeits- und Wohnort pendeln? Wird auf die Bedürfnisse von Frauen, Kindern oder auch älteren Personen kaum Rücksicht genommen? Céline Meier hat für das online Magazin von ElleXX einen Beitrag über gendergerechte Stadtplanung verfasst. Neben Eva wurde dazu auch Elke Schimmel, Präsidentin des Vereins Lares interviewt.

Beitrag von Eva Lingg-Grabher
Bereit für die neue Art der Raumentwicklung?
Wir freuen uns auf spannende Projekte, räumliche Herausforderungen, inspirierende Dialoge und neue Synergien.
raumlink – Netzwerk für zukunftsorientierte Raumentwicklung